Das Schulwesen in Twisteden reicht nachweislich bis zum Jahre 1648 zurück. Das erste Schulgebäude, das in der Nähe des heutigen Friedhofs (am Ortsausgang) lag, befand sich 1878 in einem so
schlechten Zustand, dass sich die (damals noch selbstständige) Gemeinde entschloss das heutige, unter Denkmalschutz stehende Gebäude mit zwei Klassenräumen und einem Lehrerhaus an der Dorfstraße
im Ortszentrum zu errichten. Dort wurden bis zum Jahre 1947 – mit kurzer Unterbrechung während des Zweiten Weltkrieges – alle Twistedener Schulkinder in zwei Klassen (Unter- und Oberstufe)
unterrichtet.
Da die Schülerzahl durch den Zuzug von Flüchtlingsfamilien auf zeitweise 200 Kinder angestiegen war, wurde eine 3. Lehrerstelle genehmigt und für eine dritte Klasse ein Saal in der Gaststätte
Peters angemietet. Aber schon 1949 entstand ein Anbau mit zwei weiteren Klassenräumen. Zeitgleich wurde eine vierte Lehrkraft eingesetzt, so dass alle 198 Schulkinder in vier Klassen – jeweils
zwei Jahrgänge zusammengefasst – unterrichtet werden konnten. 1959 wurde der Schulbau nochmals um zwei Klassenräume, außerdem um eine Pausenhalle mit Toiletten und einem Lehrerzimmer erweitert
und je ein Raum als Turn- und Koch-/Werkraum benutzt.
Als im Jahre 1968 die Neuordnung des Volksschulwesens in Kraft trat, entstand aus der Twistedener Volksschule eine vierklassige Grundschule für die Kinder des 1. bis 4. Schuljahres. Die Kinder
der Oberstufe wurden der Theodor-Heuss-Hauptschule in Kevelaer zugeordnet und werden seither dort unterrichtet.
In den folgenden Jahren ging die Schülerzahl rapide zurück, so dass die Grundschule kurz vor der Auflösung stand. Durch die Erschließung neuer Wohngebiete und den Zuzug junger Familien nach
Twisteden stieg die Schülerzahl aber wieder an. Im Jahre 1989 wurden sogar zwei Klassen eingeschult und eine fünfte Lehrerstelle genehmigt.
1996 kam eine sechste Lehrkraft nach Twisteden und im Schuljahr 1998/1999 gab es für 152 Kinder sieben Klassen mit sieben Lehrpersonen. Da die Räumlichkeiten nun nicht mehr ausreichten, musste in
der Nähe der Schule ein ehemaliger Friseursalon als zusätzlicher Klassenraum angemietet werden. 1999 wurde ein Anbau mit vier Klassenräumen genehmigt und innerhalb eines halben Jahres
fertiggestellt.